
Orest
In einer musikalischen Überschreibung von Albrecht Ziepert
Libretto von Gianguelberto Barlocci
In Italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Inhalt
Flucht, Fremdenhass und Diktatur sind die zentralen Themen der 1734 uraufgeführten Oper von Händel. Dabei erzählt sie die aus der griechischen Mythologie entlehnte Handlung des Orest. Dieser hat seine Mutter Klytämnestra ermordet, um an seinem Vater Agamemnon Rache zu üben. Der Muttermörder flieht, vom Wahn verfolgt, nach Tauris. Dort trifft er auf seine totgeglaubte Schwester Iphigenie. Diese wird vom Tyrannen Thoas gezwungen, alle Fremden zu töten. Erst spät erkennen sich die Geschwister, doch gemeinsam mit ihren Gefährten gelingt es ihnen, die Gewaltherrschaft Thoas’ zu brechen und zu entkommen.
Für die Oper hat Händel ein Pasticcio der schönsten Arien aus neun seiner zwischen 1720 und 1732 entstandenen Opern zu einem musikalischen Genuss zusammengestellt. Die rasante und dichte Oper verdeutlicht die Kunstfertigkeit des Komponisten, in der er mit Feingefühl und Spürsinn seine Figuren mit musikalischen Ausdrucksmitteln experimentieren lässt. Komponist und Sounddesigner Albrecht Ziepert wird gemeinsam mit Regisseurin Mirella Weingarten Händels Pasticcio überschreiben und so die zeitgenössische Thematik des Stücks freilegen. In der Aktualität des Stoffes und der Form wird Händels bemerkenswerte Modernität neu erfahrbar.