
Madama Butterfly
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica (nach dem gleichnamigen Schauspiel von Davis Belasco und John Luther Long nach Longs Erzählung)
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Inhalt
Liebe, Verrat und ein Zusammenprall der Kulturen: Mit Madama Butterfly schuf Giacomo Puccini eine der intensivsten Opern des Repertoires. Sie erzählt die Geschichte der Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, die entgegen aller Vernunft auf die unbedingte Hoffnung auf die Rückkehr ihres amerikanischen Mannes Pinkerton beharrt. Ort der Handlung ist die malerisch auf Hügeln gelegene japanische Stadt Nagasaki, zur Zeit der Entstehung des Werkes um 1900. Meisterhaft verbindet Puccini eine – mittels Zitate japanischer Musik um Authentizität bemühte – fernöstliche Klangwelt mit universal ergreifenden Konflikten.
Doch das Werk spürt nicht nur der emotionalen Dimension der Geschehnisse um die beständige Liebe einer Frau zu einem untreuen Ehemann nach, sondern beleuchtet ebenso kritisch das Unvermögen der Hauptfiguren zur Vereinbarkeit der beiden kulturellen Realitäten. So wird aus Madama Butterfly ein Sozialdrama, das sichtbar macht, wie westliche kapitalistische und gesellschaftliche Prinzipien auf das bis Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Shogune isolierte Japan übergreifen.
Die Musik des italienischen Komponisten versieht die Handlung mit zarter Lyrik, intimem Dialog und großem Ausdruck. So wurde Cio-Cio-Sans berühmte Arie Un bel dì vedremo zur Essenz der unmöglichen Hoffnung der Heldin, dass ihr Traum von einer glücklichen Zukunft doch nicht in die persönliche Katastrophe führt. Die Inszenierung dieses schmerzhaft-schönen Stoffes liegt in den Händen der Co-Musiktheaterdirektorin Jasmina Hadžiahmetović.