Susanne Langbein (Marschallin), Bernarda Klinar (Octavian) © Birgit Gufler
Musiktheater

Der Rosenkavalier

Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss

Libretto von Hugo von Hofmannsthal

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Großes Haus
Anreise
Premiere 14. Dezember 24
Dauer ca. 4h, Zwei Pausen

Einführung 20 min vor Vorstellungsbeginn

1. Pause nach dem 1. Aufzug nach 1 h 5
2. Pause nach dem 2. Aufzug nach 55 min

ACHTUNG Abweichende Beginnzeiten

  • Sonntag 2.3.25
    17:00 - 21:00 Uhr
    Großes Haus
    Zum letzten Mal
    Preise €:59 / 51 / 45 / 40 / 34 / 27 / 20 / 12 / Ermäßigungen

Inhalt

«Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding …» In Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals Komödie für Musik von 1911 klingen die Epochen durcheinander: Mitten in einem fiktiven Rokoko von Siebzehnhundert­ irgendwas, das es so nie gegeben hat, ziehen Walzermelodien aus dem späten Kakanien dahin. Ein halb erträumtes, halb erdachtes Wien der Kaiserin Maria Theresia beherbergt Gestalten des fin de siècle, und unter der heiteren Maske der Melancholie sind alle Gegensätze zu einem in seiner komplizierten Schlichtheit bestechenden Welttheater vereint. Die Marschallin, eine Frau Mitte dreißig, hat den viel jüngeren Octavian zum Geliebten. Aus einer melancholischen Laune heraus schickt sie ihn als «Rosenkavalier» zu einer Tochter aus reichem Hause, die dem ebenso bankrotten wie unsympathischen alten Vetter Ochs versprochen ist. Die beiden jungen Leute verlieben sich, die Ehe platzt, die Alten müssen sich begnügen, die Jugend behält – fürs Erste – recht.

So ließe sich die Handlung des Rosenkavalier in wenigen Wor­ten zusammenfassen. Doch hinter der heiteren Oberfläche steht eine ganze Welt: ein dichtes Netz aus literarischen Anspielungen, philo­sophischen Einsichten und tiefen Lebensweisheiten – eine Studie über die Vergänglichkeit von Jugend, Hoffnung, Träumen – ein Maskenspiel auf dem Jahrmarkt des Lebens, auf dem die Figuren sich irgendwo zwischen Gestern, Heute und Morgen die Ehre geben. Darüber der Leitspruch: «Leicht muss man sein.» Wer zurückblickt, erstarrt mit der Zeit.

Besetzung

Musikalische LeitungMarcus Bosch
Die Feldmarschalin Fürstin Werdenberg Susanne Langbein
Der Baron Ochs auf LerchenauJohannes Maria Wimmer
Herr von FaninalErwin Belakowitsch
Jungfer Marianne LeitmetzerinJennifer Maines
ValzacchiJason Lee
Ein Polizeikommissär / Ein NotarOliver Sailer
Der Haushofmeister der Marschalin / Der Haushofmeister bei Faninal / Ein WirtJakob Nistler
Ein SängerTimothy Richards

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Kurzweilig (trotz vier Stunden Spieldauer inklusive zweier Pausen). Mit feiner Hand schwungvoll und witzig inszeniert (es darf gelacht werden). Und vor allem: musikalisch auf Topniveau.

Besonderes Lob verdient das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, das unter der Leitung von Marcus Bosch die komplexe, schillernde Partitur mustergültig zum Leuchten bringt. Das war wahrlich eine Glanzleistung! Die gesamte Aufführung wirkte wie aus einem Guss.

Die Innsbrucker Inszenierung profitiert nicht zuletzt von einem sehr guten Ensemble. Susanne Langbein als Feldmarschallin erfüllt ihre Rolle mit Wärme, Temperament und Charakter. Ihr Monolog am Ende des 1. Aufzuges («Die Zeit ist ein sonderbar Ding») sei beispielhaft für all ihre großen Momente, für die sie verantwortlich zeichnet, angeführt.

Johannes Maria Wimmer ist ein stimmlich und schauspielerisch hervorragender Ochs von Lerchenau, der vor allem im 2. Aufzug den widerlichen Macho empörend gut darstellt und durch seine Musikalität eindrucksvoll Raum greift.

Bernarda Klier beeindruckt als Octavian durch ihr geradliniges, lyrisches Timbre – wunderschön, wie sie die silberne Rose überreicht. Ihre kongeniale Partnerin ist hierbei Annina Wachter als Sophie mit ihrer brillanten Sopranstimme und der ihrer Rolle angemessenen, authentischen Jugendlichkeit.

So wird das Schluss-Terzett der drei Frauen in raffiniert verschachtelten Spiegelungen zu solch musikalischem Hochgenuss, dass allein das eine Reise nach Innsbruck wert ist.

Intendantin Irene Girkinger und – als Regisseurin – die Leiterin der Opernsparte des Tiroler Landestheaters, Jasmina Hadžiahmetovic, bieten eine solide, frisch funkelnde Interpretation dieses Operndiamanten.

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