Julian Walkner | © Walter Maurer

Julian Walkner

Orchester  Musiker:innen
Wo bist du geboren und wo hast du schon gelebt?
Ich wurde in Salzburg geboren, nur 300m von Mozarts Geburtshaus entfernt. Offenbar rechnet niemand damit, dass meine Musik noch in 200 Jahren die Menschen verzücken wird – mein Geburtshaus hat man vor ein paar Jahren abgerissen und etwas Neues dort hingebaut. Aufgewachsen bin ich in Wien und habe dann in den Studienjahren je ein Jahr in Würzburg und New York gelebt.

Wo hast du studiert?
Meine ersten Lehrer waren Frida Litschauer und Wolfgang Aichinger. Nach meiner Matura am Wiener Musikgymnasium 1992 habe ich ein Jahr in Würzburg bei Xenia Jankovic studiert, die in mir eine sehr große Übedisziplin geweckt hat. Als meine prägenden Lehrer würde ich aber Wolfgang Herzer, der mich meine ganzen Teenagerjahre mit abwechselnd Motivation und ziemlicher Strenge immer weitergetragen hat, und Harvey Shapiro, der mir im letzten Abschnitt meiner Ausbildung noch die Ohren für viele Feinheiten öffnen konnte, nennen.

Seit wann bist du beim TSOI?
Seit März 1999. An einem Februartag, als zarte Schneeflocken auf Innsbruck herabschwebten, habe ich das Probespiel gewonnen. Meine ersten Produktionen waren das Deutsche Requiem von Brahms und West Side Story von Bernstein.

Bist oder warst du noch woanders musikalisch aktiv?
Derzeit habe ich mit meinem Kollegen Peter Polzer das Projekt «Cemplified» für das ich  die Stücke schreibe und arrangiere.

Was war dein prägendstes musikalisches Erlebnis?
Als ich als Zuhörer das Schubert-Streichquintett mit dem Hagen-Quartett und Heinrich Schiff hörte. Wenn etwas gut gespielt wird, vergeht die Zeit unglaublich schnell. In meiner Wahrnehmung hat die Aufführung dieses 50-Minuten-Werkes nur 10 Minuten gedauert.

Bei welcher Musik bist du glücklich?
So unterschiedlich die Stimmungen, so unterschiedlich die Musik, die mich gerade anspricht. Interessante Harmoniewechsel können in mir ein höheres Glücksgefühl erzeugen als eine schöne Melodie. Deshalb ist es immer etwas „leer“, wenn man zu Hause alleine etwas spielt. Melodien möchten einfach in Harmonien eingebettet sein, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Was wärst du geworden, wenn du heute nicht Orchestermusiker wärst?
Diese Frage ist einfach zu beantworten. Architekt. Das Studium dafür habe ich 2009 in Innsbruck abgeschlossen.