Howard Arman © Astrid Ackermann

Kaum ein anderer Musiker hat die Alte-Musik-Szene in Innsbruck so geprägt wie Howard Arman. Der international gefeierte Dirigent leitet im Februar das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck in einem Academie Konzert des HDM.

Lieber Howard, welche programmatische Idee steckt hinter dem Programm?

Howard Arman Mozarts Aufenthalt in Innsbruck im Dezember 1769 war der Auftakt zu einer Reise nach Italien, die für ihn von hoher Bedeutung wurde, sowohl künstlerisch als auch persönlich. Von unserer Perspektive aus lassen sich viele musikalische Zusammenhänge aus Mozarts Wirken in Italien erkennen. Solche Zusammenhänge bilden eine Klammer für die Stücke in unserem Programm – freilich ungezwungen und unbedingt «undidaktisch»!

Was ist für dich das Faszinierende an Mozart?

Das ist eine sehr große, schöne Frage. Ich finde es kaum möglich, Mozart mit den üblichen Maßstäben anderer Komponist:innen zu definieren. Wir kennen viele wunderbare Komponist:innen, die Berührendes und Meisterhaftes kreieren; es gibt für mich aber keinen wie Mozart, dem die Musik so bedingungslos gehorcht.

«Es gibt für mich aber keinen wie Mozart»

Neben Mozart und den beiden Haydnbrüdern stehen Josef Myslivecek und Joseph Martin Kraus auf dem Programm. Wer sind die beiden und wie ist ihre Musik?

Mozart lernte Myslivecek 1770 in Bologna kennen. Die Bekanntschaft war von großer Bedeutung in Mozarts Entwicklung, wie wir hören werden. Die reizvollen Menuette von Michael Haydn, die wir spielen, ließ Mozart sich im selben Jahr aus Salzburg schicken – ein Zeichen seiner Wertschätzung. Leider bleibt der Name von Mozarts Zeitgenossen, Joseph Martin Kraus, eine relative Rarität in Konzertprogrammen heute – schwer verständlich angesichts der Ausdruckskraft seiner Joseph Haydn gewidmeten f-Moll Sinfonie.

Nach längerer Zeit kehrst du wieder zum Tiroler Symphonieorchester zurück. Was waren die letzten Projekte?

Ich denke sehr gerne an unsere Aufführung von Honeggers Le Roi David im Congress.

Du warst lange in Innsbruck tätig. Wie ist es für dich hier wieder zu dirigieren?

Die Bedeutung von Musik als Teil unserer Lebenskultur war immer ein entscheidendes Thema für mich. Wenn ich irgendwas hier in der Vergangenheit initiiert habe, war es immer sehr stark ortsbezogen, was für mich auch ein Grundgedanke der Programmplanung bleibt. Insofern freue ich mich sehr, manch alte Kolleg:innen im Zusammenhang mit ausgerechnet diesem Programm musizierenderweise wieder zu begegnen.

FRAGEN Wolfgang Laubichler