Das eine Leben!

«Wir sehen die Figuren in einzelnen, kurzen, herausgefilterten Momenten, wie Spots.»

In der Oper Eugen Onegin von Peter Iljitsch Tschaikowsky geht es um die Universalität menschlicher Leidenschaften, es geht um die Tragik der menschlichen Existenz und um die Unmöglichkeit der Liebe. Die Oper spielt fernab der Stadt, eingeschlossen in ein ländliches Szenario in Russland. Die Figuren kreisen ausweglos um ihren Alltag, beziehen sich aufeinander. Es geht um geheime Leidenschaften von lauter Menschen, die permanent hin und her gerissen sind zwischen Neigung und Pflicht. Nach außen waren damals, im 19. Jahrhundert, eben die gesellschaftlichen Formen zu wahren. Innen wüteten die Gefühle. 

Die Regisseurin Eva-Maria Höckmayr, eine der wichtigsten Regisseurinnen der jüngeren Generation, und die Sopranistin Marie Smolka, seit der vergangenen Spielzeit festes Ensemblemitglied, sprechen in den Kantinengesprächen über die filmische Erzählweise und die literarischen Vorlagen, über das Berührt-Werden einer Figur und Vernunftsentscheidungen in der Liebe. Zusammen mit der Kulturjournalistin und Gastgeberin der Kantinengespräche Verena Gruber gelangen sie zur Überzeugung, dass man immer nur ein Leben leben kann! 

«Ich kann nur das auf der Bühne verkörpern, was auch mit mir zu tun hat.»